Mein ganzer Stolz war dann ein Foto des Halleyschen
Kometen am 12.02.1985. Der Komet war visuell nicht
zu erkennen, es war recht diesig. Mit Stundenwinkelbe -
rechnung, Nachführung mit der Vixen GA-2 Fadenkreuz -
einheit am Leitrohr, von Hand auf einen sichtbaren Stern,
und das 43 Minuten lang, gelang mir mit der Praktika VLC2
das nebenstehende Foto.
Aber wie das so ist: das umständliche Film entwickeln
lassen, dem Fotohändler jedes mal erklären, worum es geht,
um dann zu hören, dass ein Labor die Filme entwickelt,
und”da muss schon was drauf sein!” forderten dann bald
ihren Tribut (unter anderem: weiter private Differenzen
mit Trennung als Folge usw. haben dann dem Hobby (wieder
einmal) den Rest gegeben.: ich schmiss alles hin......
Einige Jahre später, mittlerweile neu liiert und mit neuer Adresse (Altbausiedlung mit 800 m/2 Fläche, relativ guten Sichtverhältnissen)
sorgte Joachim Herrmann (ehrlich!!) wieder für ein neues Aufkeimen des Astrovirus. Und meine Schwester auch: sie schenkte mir ihren
alten 1000/114-mm Kaufhaus-Newton (Firma BOB) incl. Wackelbefestigung (”Montierung” wäre eine Beleidigung :-) Auch sie war ein Opfer
dieser fürchterlichen Kaufhaus Dinger, mit denen ein unbedarfter Anfänger einfach nicht zurecht kam. Leider wohnte sie schon lange
nicht mehr in meinem Heimatort, so hatte ich ihr keine Hilfe sein können. Nun, was macht man mit so einem Wackel-Peter? Man baut sich
einen Dobson daraus. Die roten Scheiben sind ehemalige Radabdeckungen eines Handrasenmähers. Incl. Gegengewicht, ein
Okularauszug auf 31,75 mm (1 1/4”) gebracht, bescherte mir dieses Bastelstück ungeahnte Stunden unter dem Sternenhimmel.
Dazu kaufte ich mir ein Bresser Zoom Fernglas mit 63 mm Öffnung und 9 - 35 fache Vergrößerung. Dieses Fernglas strafte alle die Lügen,
die behaupteten ein Zoom Glas wäre für astronomische Beobachtungen ungeeignet. Meine ersten NGC Galaxien in der “Großen Bärin”
sah ich tatsächlich erst mit diesem schönen Glas. Und wenn man einmal weiß, wo die Objekte sich befinden, findet man sie auch in dem
Dobson wieder!
Und schon während dieser Zeit reifte eine neue Idee:
Die Firma Meade hatte ein großes Dobson Teleskop im
Angebot: 406 mm Öffnung und 1830 mm Brennweite!
2500 DM sollte das Ding kosten.
Ok, viel Geld, aber durch einen Sparvertrag und freund -
liche Zugeständnisse meiner Frau wurde das Ungetüm
am 18.12.1996 geliefert.
Das ich dieses große Teleskop nicht ständig auf - und
abbaue, war zu mindestens mir schon vorher klar. Aber
auch da konnte ich meine Frau überzeugen:
es muss eine Sternwarte her!!